Sonntag, 11. Februar 2018
Helle Nächte konnten auch heller sein
Berlinale 2018 fängt schon in ein paar Tagen an und das Programm enthält viele ungeduldig erwartete Erstaufführungen, z.B. den neuen Animationsfilm "Isle of Dogs" von Wes Anderson. Jetzt ist eine gute Zeit nachzudenken, welche Filme von dem Berlinale Wettbewerb 2017 ich mittlerweile sah. Den komischen Retro-Film "Toivon tuolla puolen" schätze ich so hoch, dass ich ihn im Januar zu meinem Top 5 aufgehoben habe, während "Alone on the Beach at Night" sehr nett, aber auch ziemlich vergessbar war. Dann sah ich "Helle Nächte," die von dem Berliner Filmemacher Thomas Arslan gedreht wurden.
"Helle Nächte" ist also ein deutschsprachiger Film, aber man spricht da mal nicht so häufig. Es ist eine Geschichte über das Schweigen, zerstörte Beziehungen und verlorene Jahre. Ein Mann reist durch Norwegen mit seinem entfremdeten Sohn, der schon lange nur mit seiner Mutter lebt, und versucht ihm zu erstatten, was alles er während der letzten fünfzehn Jahre falsch machte. Oder zumindest versucht er ihn zum Reden zu bringen.
Schon am Anfang, also vor der Reise merkt man, dass der alte Mann generell unfähig ist, normale Beziehungen mit Menschen zu haben, und dieser Roadtrip stellt für ihn vielleicht eine Chance dar, eine neue Freundschaft mit dem eigenen Sohn zu entwickeln. Leider sieht man fast nie, was sich in den beiden stummen Köpfen abspielt, was die Handlung ein bisschen unklar macht. Man beobachtet, wie sich der Junge mit dem alten Kerl langweilt und plötzlich fühlt sich man ebenso. Letztendlich ist die wunderschöne norwegische Natur das Einzige, was diesen Film über den Durschschnitt hebt.
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