Samstag, 20. Mai 2017
Mit Schwejk oder ohne Schwejk: Die ausführliche Untersuchung
Letzlich sah ich in Prag die Vorstellung "Kauza Schwejk," ein von vielen Theatermeisterstücken von Dušan David Pařízek. Der Theatermacher ist jetzt meistens in Österreich und Deutschland tätig und die von ihm geschaffte Produktion von "Der lächerlichen Finsternis" war für mich auch ein kapitales Erlebnis.
In "Kauza Schwejk" können wir tschechische, deutsche, österreichische und auch ungarische Schauspieler sehen, in erheblich bearbeiteten Rollen aus dem Buch von Jaroslav Hašek. Der Text ist aber völlig neu: Otto Fink, Adolf Biegler, "Frau Lukášová" und die anderen gehen durch alles, was Schwejk getan oder nicht getan hat und entscheiden, ob er ein Deserteur ist. Die Amtssprache des Gerichts ist Deutsch und die Sprache spielt auch eine wichtige Rolle in dieser Geschichte von Missverständnis unter Völker. Die Schauspieler wirken ganz spontan, das von Pařízek geregelte Tempo ist wirklich zauberhaft, es gibt viele komischen Situationen und auch eine Überraschung während der Pause.
Sonntag, 23. April 2017
Neu im Kino: Ein grausames Zeugnis aus Afrika
Der neue Dokumentarfilm "Safari" von Ulrich Seidl können wir als eine Fortsetzung von zwei seinen älteren Stücken wahrnehmen. In dem Film "Paradies: Liebe" wird auch der problematische Austausch von Gütern zwischen Europa und der dritten Welt thematisiert, während "Im Keller" zeigt uns auch zwei alten Opas aus Österreich, die gerne jagen. In dem neuesten Film verfolgt man sie und andere reichen Touristen auf dem Pfad von Giraffen, Zebras, Buschböcke und vielen anderen wehrlosen Tieren. Das Ergebnis ist traurig und blutig und schon das Trailer enthält ein paar sehr drastischen Szenen.
Sonntag, 2. April 2017
Die verlorenen Jungs aus dem Nord haben wieder in Prag gewonnen
Der dänisch-isländische Film "Hjartasteinn" wurde auf dem Prager Febiofest mit dem Hauptpreis ausgezeichnet. In diesem Film beobachtet man ein paar jungen Leute aus Island, ihre unglücklichen Lieben, alkoholsüchtigen Eltern, ihre Unsicherheit und Zweifeln. Es ist nur ein Zufall, dass der Febiofest-Gewinner aus dem letzten Jahr ("Þrestir") auch über unsichere, unglückliche islandische Kinder, Alkohol und Liebe erzählte. Diesmal habe ich von dem Wettbewerb drei Filme gesehen und "Hjartasteinn" finde ich davon am wenigsten interessant und originell.
Mittwoch, 22. März 2017
Die letzte Platte von Biosphere wurde von Polen inspiriert
Der norwegische Künstler Biosphere ist im Februar dreimal in einem Tag in Prag aufgetreten, ich bin aber lieber zu Hause mit Biospheres Alben geblieben. Die neueste Platte von diesem Künstler heißt "Departed Glories" und ist wie immer sehr gut. Diesmal ist sie auch mehr variabel als gewönlich. Biosphere hat sein letztes Album nicht in Norwegen, sondern in Krakow geschafft und sehr bald fahre ich auch nach diese schöne polnische Stadt. Die ganze neue Platte kann man hier auf Youtube hören.
Freitag, 10. März 2017
Der neue Film von Angela Schanelec wird während des Febiofests gezeigt
Nur zwei Wochen trennen uns jetzt von dem Prager Febiofest und der Programm ist fast fertig. Viele neue Stücke aus dem ganzen Welt werden gezeigt, sehr empfehlenswert kann zum Beispiel "Der Traumhafte Weg" von Angela Schanelec sein. Angela gehört zu der sogenannten Berliner Schule (sowie auch Christian Petzold) und der neue Film ist ihre erste Werk nach eine sechsjährige Pause. Die Handlung enthält zwei verschiedenen Geschichten - eine findet in Griechenland in der achtziger Jahren statt, die andere im heutigen Deutschland.
Sonntag, 19. Februar 2017
Der Hauptpreis von Berlinale geht nach Ungarn
Gestern habe ich den Beendungsabend von Berlinale im Internet verfolgt - eine Stunde der unvorbereiteten Reden, peinlichen Augenblicke und sonderbar gewählten Kleider. Ob die Wahl der Preisempfänger auch sonderbar war, ist schwer zu sagen. Die Filme habe ich natürlich noch nicht gesehen und laut der Kritiker gab es diesmal keinen klaren Favorit. Der Hauptgewinner sieht aber mindestens interresant aus - eine ungarische Liebesgeschichte aus einem Schlachthof namens "Teströl és lélekröl".
Sonntag, 12. Februar 2017
Die gelbe Puppe sagt: Ruhe!
Mr. Oizo ist schon lange ein unermüdlicher Künstler, Technoproduzent und Regisseur. Wirklich berühmt war er aber nur im Jahr 1999 mit seinem Single "Flat Beat". In dem Musikvideo konnten wir eine gelbe Puppe in einem teuren Büro sehen und die Puppe wurde seitdem zu einem schnell erkennbaren Symbol von Mr. Oizo.
Auf seiner sechsten Platte "All Wet" hat Mr. Oizo mit vielen verschiedenen Künstler zusammengearbeitet, unter anderen auch mit dem deutschen Produzent Boys Noize. Beide Künstler haben einander schon mehrmals getroffen, das neueste Ergebnis ihrer Zusammenarbeit heißt "Ruhe" und klingt genauso linear und absurd wie immer bei Mr. Oizo.
Donnerstag, 2. Februar 2017
Conan O'Brien: Ich bin ein rothaariger Berliner!
Im letzten Jahr ist der amerikanische Komiker Conan O'Brien nach Berlin geflogen, um die typischen deutschen Gewohnheiten zu lernen. Das Ergebnis: Conan hat Bratwurste hergestellt, einen FKK-Strand besucht, einen Trabant gefahren und er traf auch eine Berliner Domina. Mehr als zehn witzigen Videos stehen dazu auf Youtube zur Verfügung.
Dienstag, 24. Januar 2017
Toni Erdmann wurde für den Oscar nominiert
Die Oscar-Nominierungen sind raus! Ich berichte auf meinem Blog über die deutschsprachigen Länder und über Skandinavien und so ist es in diesem Jahr ganz passend, dass ein deutscher Film, ein Film aus Dänemark und auch ein schwedisches Stück für den besten fremdsprachigen Film nominiert wurden. Es gibt eine sehr große Chance, dass einer von ihnen gewinnen wird. Das erfahren wir aber erst nach einem Monat.
Mittwoch, 18. Januar 2017
Jenny Hval, die norwegische "Blut Dirne"
Im Jahr 2016 gab es im Pitchfork TOP 25 nur einen Künstler aus Kontinentaleuropa und zwar die norwegische Sängerin Jenny Hval. Der sehr amerikazentrische Server Pitchfork hat Jenny Hval auf Platz 23 in seinem Chart der besten Platten gestellt. Die Platte heißt "Blood Bitch," ist meiner Meinung nach wirklich empfehlenswert, ganz dunkel und experimentell, aber enthällt auch ein paar starken Melodien. Die ganze Platte findet ihr hier auf Youtube.
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