Samstag, 26. Januar 2019
Berlinale: Blick auf die Filme von dem leztzen Jahr (Teil 1)
Der nächste Jahrgang von Berlinale kommt schon bald, es ist also eine gute Zeit die Filme von dem Wettbewerb 2018 zu rekapitulieren. Auch diesmal habe ich seit dem Fest ein paar Filme von der offiziellen Auswahl gesehen.
Der erste Film von Berlinale, den ich danach in einem Prager Kino sah, war "Isle of Dogs" von Wes Anderson. Es handelt sich um einen Trickfilm für Kinder, ich bin also nicht die genaue Zielgruppe für dieses Stück. Ich habe den Film trotzdem einigermaßen gemocht. Anderson kann noch sehr gute Filme drehen, gepackt mit vielen witzigen Ideen.
Der Hauptpreis-Gewinner "Touch Me Not" soll anstrengend sein. Ich versuchte ihn heute zu Hause anzusehen, in den ersten zwei Minuten sah ich eine langsahme und kalte Aufnahme von einem Geschlechtsorgan, dann kam ein beunruhigender Soundtrack von extatischen Schreien und dann kam mein Kind ins Zimmer und ich musste vortäuschen, dass ich gerade meine E-Mails lese. Als ich die nächste zweiminütige Pause hatte, sah ich ein paar weiteren zufällig gewählten Szenen und die sahen noch schlimmer aus.
Weitere Filme werden hier in zweitem Teil meiner Zusammenfassung am nächsten Wochenende beschrieben.
Montag, 24. Dezember 2018
Domkirke: Die Orgelmusik zur Weihnachtszeit
In diesem Jahr habe ich kurz vor Weihnachten die Konzertplatte "Domkirke" von Sunn O))) mehrmals gehört, hauptsächlich wegen des ersten Lieds, der nur aus einer Kombination von Orgel und Stimme besteht. Als ich noch auf Tschechisch bloggte, habe ich hier auch damals ein Lied von Sunn O))) empfohlen und ich kann es heute gerne auch so machen und dazu kann ich über den Text auch ein meiner liebsten Rock-Fotos aller Zeiten veröffentlichen. Wenn man aber eine gute Viertel Stunde zuhört, merkt man eine komische Tatsache: die beiden Gitarristen von der Band sind hier völlig abwesend und die ganze Zauberei wird nur von ihren Gästen bei diesem Konzert gemacht. Nur der Orgelspieler Steve Moore und der Sänger Attila Csihar sind bei diesem in einer alten norwegischen Kathedrale aufgenommenen Song tätig.
Samstag, 8. Dezember 2018
Prager Theaterfestival: Fast unendlicher Spaß (wie immer)
Ich habe drei Stücke aus dem Programm diesjähriges deutschsprachiges Theaterfestes gesehen und alle drei habe ich gut gewählt. Keine von den Vorstellungen war so gut wie die Hochpunkte von den vorherigen Jahren, aber bei allen war ich mit meiner Entscheidung sehr zufrieden. Obwohl das Thema dieses Jahrgangs war "Schluss mit lustig," das beste von mir gesehene Stück heißt "Unendlicher Spaß." Ich habe schon umsonst versucht, das Stück zu Leuten zu beschreiben, aber je postmoderner ein Kunstwerk ist, desto schwieriger es ist, seine Botschaft und sein Inhalt zu vermitteln. Aber es war sehr gut und die Schauspielerei war auf einem extrem hohen Niveau. Und der Spaß war auch dabei, obwohl meistens ziemlich makaber.
Samstag, 20. Oktober 2018
Amnesia Scanner: Die "Feuerstarter" für dieses Jahrzehnt?
Das Debutalbum Another Life von Amnesia Scanner, das kürzlich auf dem Berliner Label PAN erschienen ist, ist kaum zu überhören. Die Tracks von Amnesia Scanner sind aggresiv, provokant, stylistich verschieden und immer mit ausgeprägten Videos auf Youtube begleitet. Sind sie die neuen Prodigy? Sind sie auch live so gut? Es gab schon viele Gelegenheiten Amnesia Scanner in Tschechien live zu sehen, leider habe ich sie aber jedes mal verpasst. Die Lieder auf Youtube höre ich aber oft zu, hier gibt es z.B. den hervorragenden Track Chaos.
Dienstag, 21. August 2018
Rødhåd schlägt direkt auf den Amboss
Die neu erschienene Kompilation Modeselektion Vol.4 bietet viele gute Techno Tracks, die manchmal auch ganz innovativ klingen. Das bezieht sich z.B. auf die Kompositionen von Peder Mannerfelt und auch auf das Stück "Blacksmith" von dem Berliner DJ Rødhåd. Die industriellen Samples darin klingen wie gerade aus der Schmiede und die Spannung kann man sehr heftig spüren. Hier ist das Lied auf Youtube.
Sonntag, 17. Juni 2018
Eiskalter Soundtrack auf Denovali Records
Nanook of the North ist ein Film, von den viele Kenner der Filmgeschichte einst gehört haben, den aber nicht so viele Leute tatsächlich sahen. Es handelt sich um einen Stummdokumentarfilm über die Inuitbevölkerung in Grönland, was eigentlich kein allgemein populäres Thema ist. Nichtsdestotrotz gibt es auch heute Künstler, die sich an diese Dokumentation aus den Zwanzigern erinnern, z.B. Stefan Wesolowski und Piotr Kalinski. Die haben letzlich ein gemeinsames musikalisches Projekt namens Nanook of the North zusammengebastelt und eine schöne Musikbegleitung zu dem tonlosen Film geliefert. Sie klingt ein bisschen wie die Soundtracks von Trent Reznor und Atticus Ross, erschien auf dem deutschen Label Denovali und hier gibt es eine Komposition davon.
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Sonntag, 27. Mai 2018
Sind die Kassetten nur Relikte der Vergangenheit?
Ich bin ein Kassetten-Enthusiast, zumindest passt das zu meinem Alter. Als ich in der ersten Hälfte der Neunziger angefangen habe, Musik zu hören, waren die Kassetten noch eine ganz aktuelle Sache und ich halte sie auch heute für ein sympatisches Format. Ich habe noch viele alten Kassetten zu Hause (und noch vieler habe ich schon rausgeworfen) und ab und zu kaufe ich ein neues Stück in meine Sammlung. Zum letzten Mal kaufte ich eine Kasseten-Single, die nur auf Konzerten von der Band Alvvays erhältlich war. Insgesamt sind das sechs Minuten Musik, verteilt zwischen Seite A und B, sehr praktisch.
In der Welt von Kassetten kann man heutzutage sehr abgefahrene Dinge finden. Die Kassetten können auch in den Mengen von 20 oder 30 Stück erscheinen, auf völlig unkommerzieler Basis, dann wird mit dem Format sehr experimentiert. Letzlich habe ich über die letzte Kassette von dem Berliner Projekt MYMK gelesen. Der Tonträger ist nicht in Plastik, sondern in Beton gepackt. Das Musiklabel SØVN empfielht einen Hammer zu benutzen, damit man die Musik hören kann (das Internet ist natürlich eine andere Option). Der ganze Betonblock sieht total cool aus, hier sind die Bilder und weitere Infos dazu.
Dienstag, 8. Mai 2018
STILL gebucht für Creepy Teepee 2018
Die Namen von ersten Musikern für das Creepy Teepee Festival wurden angekündigt und dabei ist auch der ganz großartige Künstler STILL. Seine letzte Platte, die in dem letzten Jahr auf dem Berliner Label PAN erschienen ist, bietet seine moderne Ansichten auf die Musik von Jamaica und Afrika und das schätze ich sehr. Hier gibt es ein Lied davon.
Interessanterweise spielte STILL schon auf Creepy Teepee 2013 und das war auch der letzte Jahrgang, bei dem ich auch da war. STILL trat damals unter seinem ehemaligen Pseudonym Dracula Lewis auf. Wenn ihr diesen Clip gut beobachtet, würdet ihr auch mich unter den Tanzenden entdecken.
Freitag, 20. April 2018
Die Vergangenheit stellt kein Hindernis dar: Neuer film über Kurt Waldheim
Der neue Dokumentarfilm "Waldheims Walzer", der bei der letzten Berlinale den Glashütte Original Dokumentarfilmpreis erhalten hat, kann auch heutzutage viele Gefühle in dem Zuschauer wecken, obwohl er Vorgänge aus den achtziger Jahren zeigt. Es geht um die österreichische Präsidentschaftswahl 1986 und die ernsten Enthüllungen über den Gewinner Kurt Waldheim.
Diesen Film kann man auf vielen Ebenen wahrnehmen: Manche Sachen ändern sich in der Politik nicht (Kandidaten werden gewählt, obwohl es schreckliche Anschuldigungen gibt) und manche Sachen haben sich mittlerweile total geändert (die maßgebliche Stellung der staatlichen Medien). Am interessantesten sind aber die wertvollen Aufnahmen, die damals direkt auf Wiener Straßen gedreht wurden und die die Stimmung unter Wähler zeigen.
Samstag, 7. April 2018
Die neue Platte von Mouse on Mars kommt bald
Mouse on Mars, die Kultfiguren der deutschen elektronischen Musik, haben ein neues Album aufgenommen, die schon nächste Woche erscheinen soll. Die neue Platte heißt "Dimensional People" und man kann schon das Titellied davon auf Youtube verwundern. Die Stimme von Justin Vernon (aus Bon Iver) wurde hier bearbeitet und zu meinen Ohren klingt sie in dieser experimentellen Umgebung ein bisschen leichter zu ertragen als bei den normalen Bon Iver Songs.
Mouse on Mars haben aber in der Vergangenheit auch rhythmische Musik geschafft, die mehr für die Clubs geeignet ist. Das beste Beispiel davon ist meiner Meinung nach der Track "They Know Your Name," zu dem auch ein großartiges Video gedreht wurde.
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